Author: Alexander Rodosek
Zuletzt geändert durch Redaktion am: 2. Februar 2023
So ein Studium ist zweifelsohne eine spannende und sehr erlebnisreiche Zeit – schon alleine der studentische Lifestyle, die Gemeinschaft mit den Kommilitonen und dem Gefühl irgendwo zwischen Aufbruch in die Zukunft und sich vollständig dem Moment hingeben! Leider vergisst der ein oder andere dabei gerne, dass ein Studium nicht für die Ewigkeit ausgelegt ist.
Das Zeitmanagement im Studium ist ein zentrales Thema, das du nie außer Acht lassen solltest. Wir erklären dir warum und mit welchen Tipps es dir gelingt.
Zeitmanagement – Das Wichtigste im Überblick
Zeitmanagement im Studium – was klingt wie ein Spielverderber, soll dir in Wirklichkeit helfen, nicht unnötig unter Stress und Druck zu geraten. Das nämlich wäre in der Tat der größere Spielverderber.
Daher hier mal die wichtigsten Punkte, die du dir immer verinnerlichen solltest:
- ein Studium ist ein Full-Time-Job. Unterschätze das nie und nimm das Studium nicht auf die leichte Schulter.
- Verliere nie aus den Augen, dass sich dein Studium nicht nur an der Uni selbst abspielt, sondern dass dazu auch Hausarbeiten, Vorbereitungsphasen, das Wälzen von Büchern und das Zubringen von Stunden in den Bibliotheken gehört.
- Plane deine Nebenjobs also zeitlich und vom Umfang her so, dass du genügend Zeit dafür hast und bedenke bei denen Arbeitszeiten, dass Bibliotheken und Co feste Öffnungszeiten haben!
Was macht gutes Zeitmanagement aus?
Zeitmanagement hilft dir dabei, deine verfügbare Zeit möglichst effizient zur Erledigung deiner Aufgaben einzusetzen. Eigentlich ist es aber gar nicht unsere Zeit, die wir managen können, sondern unsere Arbeitsweise.
Wenn es dir gelingt, deine Arbeitsweise so zu takten, dass du am Ende zwar alles erledigt hast, dabei aber nicht unter Stress oder Zeitdruck geraten bist und du zudem ganz zufrieden feststellst, dass du obendrein noch Zeit für private Dinge hattest, dann ist es dir gelungen, für dein Studium ein optimales Zeitmanagement zu finden.
Gutes Zeitmanagement ist allerdings gar nicht so einfach. Es spielen dabei auch persönliche Faktoren eine Rolle und man benötigt anfangs etwas Disziplin und eine gute Selbsteinschätzung.
Welche Vorteile hat gutes Zeitmanagement im Studium?
Zunächst aber mal ein paar motivierende Worte, warum es sich auch für dich lohnen könnte, darüber nachzudenken: Ein gutes Zeitmanagement im Studium macht dich insgesamt produktiver. Du gerätst weniger unter Stress oder Druck, hast mehr Zeit für dich, deine Familie und Freunde und hast insgesamt eine bessere Work-Life-Balance. Insgesamt bekommst du das Gefühl, dass du weniger Stress im Studium bewältigen musst und deine Zeit effektiver nutzen kannst. Wir wollen dir daher einige Tipps für Zeitmanagement an die Hand geben.
Welche unterschiedlichen Zeitmanagement Methoden gibt es?
Es gibt einige ganz unterschiedliche Methoden für Zeitmanagement. Dabei ist nicht jede davon auf jeden passend. Welche Methode für dich am Besten funktioniert, hängt ganz davon ab, welche Persönlichkeit du bist, welchen Arbeitsstil du hast und welche Aufgaben du in welcher Zeitspanne unter einen Hut bekommen musst.
Eisenhower-Prinzip
Wenn du generell Probleme damit hast, Aufgaben zu priorisieren, du dich von deinen Terminen und Mails durch den Tag hetzen lässt und dazu neigst, viel zu viel Zeit in unnütze Dinge zu investieren, dann ist das Eisenhower-Prinzip möglicherweise das richtige für dich. Hierbei kategorisierst du alle Aufgaben mithilfe der Eisenhower-Matrix.
A-Aufgaben solltest du dabei unmittelbar erledigen, da es sonst zu Stress oder Zeitproblemen kommen kann. B-Aufgaben kannst du fest einplanen und solltest du im Auge behalten. C-Aufgaben sind dazu prädestiniert, delegiert zu werden – vielleicht lässt sich davon auch etwas streichen? Bei D-Aufgaben solltest du dir Gedanken machen, ob sie nicht unnötig sind und du sie aus dem Zeitplan nehmen kannst?
Pareto-Prinzip
Das Pareto-Prinzip besagt, dass 20 Prozent aller Aufgaben für 80 Prozent des Erfolges verantwortlich sind. Dein Erfolgsrezept hierbei wäre also, die richtigen 20 Prozent aus deiner Aufgabenschwemme zu filtern und dich damit effizient aufs Wesentliche zu konzentrieren. Die Methode ist besonders effektiv für dich, wenn du dich gerne in Details verlierst und viel Zeit investierst, kleine Fleißaufgaben zu erledigen.
ABC:Analyse
Die ABC-Analyse stammt aus der Betriebswirtschaft. Sie wird dort als Instrument verwendet, um die rentable Ausrichtung eines Unternehmens zu überprüfen. Hierbei arbeitest du die Faktoren heraus, die zu deinem Erfolg entscheidend beitragen.
Die Analyse untersucht grundsätzlich folgende Fragen:
- Welche Kunden sorgen für den größten Anteil am Unternehmensumsatz? Umgemünzt auf dein Studium: wer ist essentiell für mein erfolgreiches Studium: ist das Gespräch mit dem Dozenten wichtiger oder der Austausch mit den Kommilitonen?
- Welche Produkte oder Dienstleistungen leisten den größten Beitrag zum Unternehmensgewinn? In „Studentisch“: welche meiner Aktivitäten sind die effizientesten? Vielleicht die Prüfungsvorbereitung noch vor der Nachhilfestunde, die ich dem Nachbarskind gebe?
- Welche Rohstoffe verursachen die höchsten Beschaffungs- und Lagerkosten? Hier wieder übersetzt bedeutet das: Lassen sich eventuell Kosten sparen? Gebe ich unsinnig etwas aus?
Bei der Beantwortung dieser Fragen werden die betrachteten Elemente in die Kategorien A (sehr wichtig), B (durchschnittlich wichtig) und C (weniger wichtig) eingeteilt. Auch eine Einteilung in mehr als drei Gruppen ist möglich – Hauptsache, diese sind klar definiert.
ALPEN-Methode
Hierbei liegt der Fokus auf der Organisation des einzelnen Arbeitstages. Solltest du insbesondere Probleme damit zu haben, deinen Tag zu strukturieren und am Abend mehr Chaos als erledigte Aufgaben liegen haben, könnte die Methode für dich funktionieren. Du strukturierst deinen Tag dabei nach den Merkbuchstaben ALPEN:
- Aufgaben definieren: lege fest, was du heute alles erledigen musst
- Länge schätzen: wie lange wirst du für die einzelnen Aufgaben ungefähr brauchen? Hier bekommst du möglicherweise schon den ersten Überblick, ob du alles Vorgenommene überhaupt hinbekommst
- Pufferzeiten einplanen: Plane höchsten 60% deiner verfügbaren Zeit mit Aufgaben voll. So bleibt dir ein Puffer, falls spontanes oder unvorhergesehenes auf dich zukommt
- Entscheidungen treffen: Nun legst du eine Reihenfolge fest, welche Aufgabe du zuerst in Angriff nimmst und was du im weiteren Tagesverlauf machst
- Nachkontrolle: Checke am Abend nochmals wie gut das geklappt hat. Dadurch bekommst du möglicherweise einen Hinweis darauf, was sich künftig noch optimieren lässt.
7 Tipps für ein gutes Zeitmanagement im Studium
Neben den verschiedenen Methoden gibt es auch einige kleine, einfache und grundsätzliche Tipps, um ein besseres Zeitmanagement zu erreichen. Hier mal im Überblick für dich:
Tipp 1: Setze Dir feste Ziele
Definiere deine Ziele, was du an diesem Tag oder in der Woche erreichen willst. So kannst du die Ziele im Auge behalten und hast sie klar definiert: für eine Prüfung lernen, die Hausarbeit abgeben, 10 Stunden arbeiten gehen, bei der Kommilitonin zum Geburtstag vorbeischauen beispielsweise
Tipp 2: Setze Dir eigene Prioritäten
Wenn du deine Ziele definiert hast, setze dir innerhalb deiner Ziele Prioritäten. Was davon ist besonders wichtig? Nimm das zuerst in Angriff.
Tipp 3: Finde heraus, welcher Lerntyp du bist
Um Prüfungsvorbereitungen und Lernen generell effizienter und schneller meistern zu können, solltest du, am besten schon vor Studienbeginn, herausfinden, welcher Lerntyp du bist und welche Lernmethode für dich möglicherweise am Besten funktioniert.
Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen auditiven, visuellen, haptischen und kommunikativen Lerntypen. Die meisten von uns sind einer der vier Kategorien zuzuordnen.
So tut sich der auditive Typ beispielsweise leichter, sich Dinge über Hören zu merken. Hier empfehlen sich lautes Vorlesen oder das laute Wiederholen mit einem Trainingspartner als ideale Methoden, um die Merkfähigkeit zu erhöhen.
Der visuelle Lerntyp kann sich hingegen Dinge besonders gut merken, wenn sie sichtbar sind. Post It-Zettel überall in der Wohnung aufgeklebt mit Einmaleins-Aufgaben oder Vokabeln, Mind Maps, Diagramme oder Skizzen sind geeignete Strategien.
Der haptische Lerntyp hingegen prägt sich Sachen gut ein, die sich erfühlen lassen. Die Fremdsprache von Anfang an viel sprechen, beim Lernen im Raum herumgehen oder das immer und immer wiederholte Aufschreiben können hier effektiv sein.
Beim kommunikativen Lerntyp stellen sich die besten Erfolge in der Kommunikation ein, in Lerngruppen, im Rahmen von Denksportaufgaben über Youtube oder auch mithilfe eines Selbstgesprächs.
Tipp 4: Setze Dir feste Pausen
Nur wer sich ausreichende Pausen zwischendrin gönnt, bleibt frisch, aufnahmefähig und leistungsstark. Plane dir zwischendrin daher genügend Pausen und Regenerationszeiten ein – das gilt sowohl fürs Studium als auch für die Arbeitszeiten im Neben – oder Studentenjob.
Tipp 5: Plane deine Woche
Erstelle dir im Rahmen deines Zeitmanagement einen Wochenplan, in dem du genau auflistest, welche Zeit du für was in der kommenden Woche aufwenden musst. Trage dir ein, welchen Zeitaufwand du fürs Studium pro Woche benötigst – für Vorlesungen, für Vorbereitungszeit und für Hausarbeiten.
Dazu addiere die Zeit, die du für Jobs und sonstige wichtige Tätigkeiten wie Einkäufe, Wohnungsputz oder Arzttermine brauchst. So bekommst du einen Überblick darüber, wie viel Zeit du wann aufwenden musst. Ist dein Freitag beispielsweise sehr vollgeplant, dann erledige alles andere bis Donnerstag, damit du am Freitag Nachmittag nicht vor dem Problem von unerledigten wichtigen Aufgaben stehst.
Mit so einem Plan kannst du auch ganz leicht die Übersicht über deine Finanzen behalten und dir wöchentliche Budgets setzen. Welche Kosten im Studium auf dich zukommen können, erfährst du in unserem extra Beitrag dazu.
Tipp 6: Finde eine geeignete Lernstrategie
Finde eine passende Lernstrategie für dich. Je nachdem welcher Lerntyp du bist, solltest du die dazu effiziente Lernstrategie in dein Zeitmanagement einplanen.
Wenn du eher jemand bist, der in einer Gruppe erfolgreich lernt, dann plane feste Lernzeiten für deine Lerngruppe ein. Tust du dich mit einem Karteikartensystem leichter, beginne, eines anzulegen und halte dich an die einmal festgelegte Strategie. Sie verschafft dir mehr Struktur in deinem Lernaufwand.
Tipp 7: Studium-freie Tage einlegen
Genauso wie du dir über den Tag verteilt kleine Pausen gönnen solltest, solltest du dir auch freie Tage einlegen, an denen du dich nicht mit dem Studium beschäftigst. Dein Gehirn benötigt Regenerationsphasen.
Potentielle Zeitfresser im Alltag & Studium
Zeitfresser im Alltag sind mitunter die größten Gegner eines erfolgreichen Zeitmanagements. Hierbei ist es wichtig, potentielle Zeitfresser zu identifizieren, um sie beheben zu können.
1. Smartphone & Social Media
Hängst du abends viel zu lange am Handy und fräst dich durch Facebook? Wozu? Die Zeit fehlt dir am Ende für Wichtigeres.
2. Perfektionismus
Solltest du einen Hang zum Perfektionismus haben, könntest du auch hier an dir arbeiten. Denn wer den ständigen Drang hat, alles perfekt zu machen, wird am Ende mit nichts wirklich fertig und verzettelt sich.
3. Fernsehen
Du verbringst Stunden vor der Glotze? Das ist Zeit, die dir für Effektiveres fehlt. Gestalte deine TV-Zeit bewusst: welche Sendung willst du wirklich sehen, bei welchem Film möchtest du gerne mal abschalten?
4. Unordnung
Wer nicht zwischendurch mal Ordnung schafft und aufräumt, verbringt unnötig viel Zeit damit, Dinge zu suchen. Vielleicht auch gerade dann, wenn es eilig ist.
5. Zu viel Smalltalk
Ein Schwätzchen mit den Kommilitonen ist schön und sicher auch wichtig. Aber wer Stunden damit zubringt, über irgendwas zu tratschen, dem schließt die Bibliothek möglicherweise vor der Nase.
Fazit
Gutes Zeitmanagement bedarf anfangs sicherlich etwas Übung – und auch etwas an Selbsteinschätzung. Läuft es einmal, hilft es dir aber im Alltag enorm.
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