Ausbildungsförderung für schulische & berufliche Ausbildung ✓

Author: Alexander Rodosek
Zuletzt geändert durch Redaktion am: 19. August 2024

Schule fertig, auf in die Ausbildung zum möglichen Traumjob! So aufregend, spannend und schön das klingt, eine große und alles entscheidende Frage wirft das ganze meistens auf: wie lässt sich die Ausbildung finanzieren?

Egal ob schulische, betriebliche oder akademische Ausbildung, viele sind auf finanzielle Unterstützung für die Ausbildung angewiesen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann dafür eine Ausbildungsförderung vom Staat beantragt werden. Wir wollen zeigen, wie genau das funktioniert und wem genau welches Ausbildungsförderungsgeld zusteht.

Was ist die Ausbildungsförderung?

Was versteht man unter Ausbildungsförderung? Bei der Förderung handelt es sich um eine staatliche Unterstützung, die, je nachdem was für eine Ausbildung du machen möchtest, auf verschiedenen Wegen und in unterschiedlicher Höhe beantragt werden kann.

Wem steht die Ausbildungsförderung überhaupt zu?

Förderung für eine Ausbildung gibt es sowohl für schulische Ausbildungen, betriebliche Ausbildungen, für ein Studium oder eine berufliche Fortbildung gibt. Je nachdem, welche Laufbahn Du absolvieren willst, sind verschiedene Ämter für dich zuständig.

Hier eine kurze Übersicht darüber, wann Du wie förderungsfähig bist:

  • Schüler: hier ist das Amt für Ausbildungsförderung für dich zuständig. Du kannst ein Schüler-BAföG (Höchstsatz 912 Euro) beantragen
  • Lehrling bzw. Azubi: In dem Fall kümmert sich die Agentur für Arbeit um dich. Du kannst eine BAB-Förderung (Höchstsatz 781 Euro) beantragen
  • Berufliche Fortbildung wie beispielsweise eine Meisterprüfung: je nach Bundesland sind hier unterschiedliche Ämter für dich zuständig. Du kannst ein sogenanntes Aufstiegs-BAföG (Höchstsatz 963 Euro) beantragen
  • Student: hier wendest du dich ans Studentenwerk, um BAföG zu beantragen (Höchstsatz 992 Euro)

Finanzielle Unterstützung während der Ausbildung – Welche Ausbildungsförderungen gibt es?

Wir wollen dir die Möglichkeiten für finanzielle Unterstützung während der Ausbildung noch einmal anhand einer Tabelle deutlich machen:

Art der Ausbildung beantragbare Gelder Höchstsatz 
Schulische Ausbildung Schüler-BAföG 912 €
Betriebliche Ausbildung BAB 781 €
Berufliche Fortbildung Ausstiegs-BAföG 963 €
Studium BAföG 992 €
Studium KfW Studienkredit 650 €

Zusätzlich zum BAföG haben Studenten die Möglichkeit, sich mit einem Studienkredit über die KfW fördern zu lassen. Der Weg ist vielen nicht ganz so geläufig wie das BAföG, lohnt sich aber und kann eine sehr lohnenswerte Alternative sein.

Schulische Ausbildung finanzieren

Wer seine schulische Ausbildung finanzieren möchte bzw. muss, dem sollte klar sein, dass sich das Schüler-BAföG in seiner Beschaffenheit etwas vom regulären BAföG, also dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, wie es vollständig heißt, unterscheidet. Aber keine Angst, wir haben dir darüber einen eigenen Beitrag geschrieben.

Das Schüler-BAföG

Wenn Du Deine schulische Ausbildung finanzieren möchtest oder musst, dann beantragst du dafür also ein Schüler-BAföG. Anders als beim BAföG für Studierende gilt das BAföG bei schulischer Ausbildung übrigens als voller Zuschuss und muss später nicht zurückgezahlt werden. Außerdem muss hat das Schüler-BAföG keine Förderungshöchstdauer. Das bedeutet, du wirst so lange gefördert, wie deine schulische Ausbildung dauert.

Ausbildungsförderung für berufliche Ausbildung

Wer eine berufliche Ausbildung anstrebt, kommt schnell mal in die Zwickmühle. Das karge Azubi- oder Lehrlings-Gehalt reicht oft nicht mal für das Nötigste. Hilfe für Auszubildende steht dir in Form der Berufsausbildungsbeihilfe vom Arbeitsamt zu.

Und zwar dann, wenn du eine Berufsausbildung machst, aber bereits in einer eigenen Wohnung lebst, dein Azubi-Gehalt aber nicht für Miete und Lebenshaltungskosten ausreicht. Auch die BAB (Berufsausbildungsbeihilfe) ist ein voller Zuschuss und muss später nicht zurückgezahlt werden.

BAföG für Auszubildende

Neben der BAB hast du außerdem auch eine weitere Ausbildungsförderung für Auszubildende, nämlich BAföG als Azubi zu beantragen. Das kannst du, wenn du nachweisen kannst, dass du einen berufsqualifizierenden Abschluss anstrebst. Für die Förderung als Azubi musst du eine Berufsfachschule oder eine Fachoberschule (FOS) besuchen. Hierbei musst du vorher keine Berufsausbildung absolviert haben, musst auf dieser Schule aber nach mindestens 2 Jahren einen berufsqualifizierenden Abschluss erreichen.

Wenn du eine Berufsfachschule besuchst, bei der dein berufsqualifizierender Abschluss mehr als 2 Jahre dauert, kannst du auch BAföG bekommen. Allerdings darfst du dann nicht mehr bei deinen Eltern wohnen. Und das darf nicht passieren, weil du einfach gerne eine eigene Bude hättest, sondern weil du schon verheiratet bist, mit einem Kind zusammenlebst oder deine Ausbildungsstelle so weit vom Wohnsitz deiner Eltern weg ist, dass du in eine eigene Wohnung ziehen musst.

Ausbildungsförderung für Studenten

Entscheidest du dich für eine akademische Ausbildung, so hast du zwei Möglichkeiten, eine Förderung zu beantragen.

Was ist BAföG?

1. Studenten BAföG

Wer sein Studium nicht aus eigener Tasche finanzieren und keinen finanziellen Rückhalt von zuhause hat, kann Ausbildungsförderung in Form von BAföG beantragen. Auch familienversicherten Studis im Haushalt ihrer Eltern steht natürlich BAföG zu, jedoch fällt dies dann etwas geringer aus, weil die Zuschüsse für Wohnung und Versicherung wegfallen.

Ein Teil des BAföGs ist ein zinsloses Darlehen und muss Jahre nach dem Studium in kleinen Raten zurückgezahlt werden. Ebenso kann ein komplettes Auslandsstudium innerhalb der EU mit BAföG finanziert werden. Wir haben zum Thema Auslands-BAföG einen eigenen Blogbeitrag, der dir alle Details noch einmal darstellt.

2. Der KfW Studienkredit

Auch über die KfW kann ein Studienkredit beantragt werden. Er unterscheidet sich in den Voraussetzungen und Richtlinien leicht vom BAföG, verfolgt aber das gleiche Prinzip. Die KfW gewährt dir für die Dauer deines Studiums einen Kredit, den du nach einer gewissen Karenzphase dann in kleinen Raten zurückbezahlst. Auch zum KfW Studienkredit haben wir dir in einem eigenen Blogbeitrag alles wichtige zusammengefasst.

Wo und wie kann ich die passende Ausbildungsförderung beantragen

Welche Ausbildungsförderung auf dich zutrifft, kannst du der obigen Tabelle entnehmen. Beim jeweils zuständigen Amt bekommst du entsprechende Antragsformulare, die dich auch darüber in Kenntnis setzen, welche Nachweise und gegebenenfalls Leistungsnachweise du für die entsprechende Förderung bringen musst.

Es gibt wirklich nicht viel, auf das du achten musst, scheue dich insofern nicht, den Weg zu gehen.

Gibt es Ausbildungsförderungen auch fürs Ausland?

Ausbildungsförderungen fürs Ausland gibt es für Studierende – und zwar sowohl über BAföG – das sogenannte Auslands-BAföG, als auch KfW. Die Ausbildungsförderung wird in der Regel längstens für ein Jahr geleistet. BAföG-Berechtigten werden ferner 500 Euro bei Aufenthalten innerhalb Europas und 1.000 Euro bei Aufenthalten außerhalb Europas als pauschaler Reisekostenzuschlag zur Verfügung gestellt.

Auch hierfür haben wir einen eigenen Blogbeitrag mit jeder Menge Infos zum AuslandsBAföG für dich erstellt.

Gibt es Ausbildungsförderungen auch für Erwachsene?

Eine Ausbildungsförderung für Erwachsene war bis vor Kurzem nicht ganz so einfach, vor allem nicht, wenn man sich bereits auf die 40 zubewegt hat oder schon darüber hinaus war.

Seit August 2022 ist die Altersgrenze für die BAföG Förderung deutlich angehoben worden. Sie liegt nun bei 45 Jahren (früher 30 im Bachelor und 35 im Master).

Damit haben auch Erwachsene, die nach einigen Jahren im Berufsleben noch einmal etwas Neues wagen möchten, eine gute Chance auf finanzielle Unterstützung. 

Da vielen Arbeitnehmern im aktuellen Berufsleben viel Flexibilität abverlangt wird, entspricht diese Änderung gut den derzeitigen Gegebenheiten in der Arbeitswelt. 

Fazit

Egal, welche Aus- oder Weiterbildung du anstrebst, es gibt in jedem Fall Finanzierungsmöglichkeiten. Mache dich in jedem Fall rechtzeitig vor Ausbildungsbeginn schlau, wohin du dich genau wenden musst und beantrage die Förderungen rechtzeitig. Es kann immer zu zeitlichen Verzögerungen kommen, wenn beispielsweise ein Dokument fehlt. Nimm die Sache also ernst und plane früh genug.

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