Duales Studium oder Studium: Was ist besser?

Author: Alexander Rodosek
Zuletzt geändert durch Redaktion am: 28. Juni 2023

Duale oder berufsbegleitende Studiengänge werden immer populärer. Viele Studierende schätzen die praktische Erfahrung, die sie dabei sammeln können und natürlich auch den damit einhergehenden Verdienst. Aber welche Vor- und auch Nachteile hat ein duales Studium konkret?

Und was ist am Ende besser: Duales Studium oder normales Studium? Wir wollen erklären, worin der wesentliche Unterschied zwischen dualem Studium und Studium besteht und in welcher Situation Du wovon profitieren kannst.

Was ist ein duales Studium?

Ein duales Studium ist ein Studium, das Du begleitend zu einer Berufsausbildung absolvierst. Neben theoretischen Blöcken an der Uni bzw. Hochschule hast Du dabei auch Praxisphasen in einem Unternehmen. Die Praxisphasen im Betrieb und die Präsenzphasen an der Hochschule sind dabei ineinander verzahnt.

Dadurch dass Du reguläre Arbeit mit theoretischen Vorlesungen verknüpfst, erhält Dein Studium einen sehr hohen Praxisbezug und Du sammelst bereits Erfahrungen in der Arbeitswelt, die einen direkten Bezug zu dem haben, was Du studierst. In der Regel schließt Du das duale Studium mit einem Bachelor oder Master ab.

Was ist ein normales Studium?

Bei einem normalen Studium verbringst Du die gesamte Studienzeit an der Universität bzw. Hochschule. Deine Semester sind von Vorlesungen und von theoretischer Studienarbeit geprägt. Du kannst Dich voll und ganz der wissenschaftlichen Arbeit widmen und Deinen Fokus auf den Vorlesungsstoff legen. Du schließt das reguläre Studium mit einem

  • Bachelor,
  • Master,
  • einem Diplom
  • oder Staatsexamen ab, je nachdem, welchen Studiengang Du gewählt hast.

Duales Studium oder Studium: Was ist besser?

Was besser ist, das duale Studium oder das normale Studium, hängt ganz von Dir, Deiner persönlichen Ausgangslage und auch Deinem späteren Karrierewunsch ab. Beide Studienvarianten haben Vor- wie auch Nachteile. Wir wollen darauf einen genaueren Blick richten.

Duales Studium: Vor- und Nachteile

Beim dualen Studium verbringst Du, wie schon erwähnt, nur die Hälfte der Studienzeit an der Hochschule. Die andere Hälfte arbeitest Du studienbezogen in einem Unternehmen mit.

Vorteile: 

  • Durch die Arbeitsphasen im Unternehmen sammelst Du viele praktische Erfahrungen und knüpfst Kontakte – Du hast einen hohen Praxisbezug und lernst das von Dir gewählte Studienfach nicht nur in der Theorie kennen. So kannst Du das theoretisch Gelernte direkt anwenden und bekommst frühzeitig eine gute Einschätzung darüber, ob Dir das Fach bzw. die berufliche Ausrichtung liegt.
  • Indem Du neben dem Studium bereits Vollzeit arbeitest, verdienst Du Geld. Das hilft Dir, durchs Studium zu kommen.
  • Die Abwechslung zwischen Theorie und Praxis macht die Studienzeit spannend und vielfältig.
  • Die Doppel-Aufgabe, Studium und Berufsleben zugleich zu meistern, macht sich später im Lebenslauf gut. Studierende mit Praxiserfahrung sind gefragt.

Nachteile:

  • Durch die Kombination aus Theorie und Praxis erfährst Du eine Doppelbelastung. Die muss man so erst mal gestemmt bekommen.
  • Die duale Kombination verlangt viel von Dir ab – Disziplin, eine gute Organisation und schließlich auch eine hohe zeitliche Bindung. Das klassische Studentenleben mit Partys und Co. kommt dabei häufig zu kurz.
  • Indem Du von Anfang an sehr praxisbezogen studierst und arbeitest, legst Du Dich fachlich bereits von Anfang an sehr differenziert fest. Das gibt häufig kaum mehr Raum, um sich während dem Studium größer umzuorientieren.
  • Durch den hohen Praxisbezug nimmst Du Dir die Chance, Deinem Studium eine wissenschaftlichere Ausrichtung zu geben.

Präsenzstudium: Vor- und Nachteile

Das Präsenzstudium ist quasi der Klassiker. Studentenpartys, die Zeit am Campus und in der Bibliothek, typische Studentenjobs und Vorlesungen gestalten den Alltag. Auch das kann Vor- und Nachteile haben.

Vorteile: 

  • Du kannst Dich voll und ganz auf Dein Studium konzentrieren und hast keine weiteren Verpflichtungen.
  • Wenn Du während der ersten Semester merkst, dass Dir das Studium nicht liegt, oder Dir der gewählte Fachbereich nicht so zusagt, kannst Du Dich recht unkompliziert umorientieren.
  • Du kannst das Studium auch wissenschaftlich vertiefen und beispielsweise über eine Promotion oder einen Lehrstuhl an einer Uni nachdenken.
  • Das ganze berühmt-berüchtigte Studentenleben mit all seinen Partys, dem langen Ausschlafen und den Lerngruppen am Campus ist Deins!

Nachteile:

  • Die wenigsten Studierenden können es sich leisten, einfach nur zu studieren. Sehr häufig muss nebenbei gejobbt werden – dabei sind klassische Studentenjobs oft nicht die besten Arbeitsstellen und leider oft auch schlecht bezahlt.
  • Du lernst lediglich die theoretische Seite Deines Fachbereichs kennen – das gibt aber häufig keinen Aufschluss darüber, ob der Job später in der Praxis auch wirklich Dein ist.
  • Vielen Studierenden fällt es im Berufsleben zunächst schwer, ihre erlernte Theorie auch in die Praxis umzusetzen.
  • Viele Studierende haben im Berufsleben zunächst ein Problem mit ihrem Zeitmanagement, da sie eng getaktete Arbeitszeiten nicht gewohnt sind und sich während des Studiums ein gewisser Schlendrian eingeschlichen hat.

Ist ein duales Studium schwerer als ein normales Studium?

Ob ein duales Studium schwerer ist als ein reguläres, lässt sich so pauschal nicht beantworten. Wer im Rahmen seines Regelstudiums tiefer wissenschaftlich eintaucht und eine Promotion anstrebt, hat es sicherlich nicht einfacher.

Generell kann man aber sagen, dass ein duales Studium deutlich mehr Disziplin erfordert und für Dich konkret weniger frei einteilbare Zeit bedeutet. Du musst die berufliche Ausbildung mit festen Arbeitszeiten parallel zum Studium und Deinen theoretischen Prüfungen meistern.

Lernvorbereitungen fallen häufig in die Arbeitsphasen, sodass Dir gelegentlich nur der Abend und die Wochenenden bleiben, um Dir den Lernstoff zu verinnerlichen.

Ist ein duales Studium ein vollwertiges Studium?

Ein duales Studium ist in jedem Fall ein vollwertiges Studium. Du schließt es genauso wie ein klassisches Studium mit einem offiziellen Bachelor oder Master ab. In der späteren Arbeitswelt sind duale Studienabsolventen bei Unternehmen sehr gefragt, weil sie neben dem vollwertigen Studium auch bereits eine enorme Praxiserfahrung mitbringen.

Fazit

Die Entscheidung zwischen dualem Studium und regulärem Studium hängt von individuellen Faktoren ab. Das duale Studium bietet praktische Erfahrungen und Kontakte, während das reguläre Studium eine vertiefte wissenschaftliche Ausbildung ermöglicht.

Das duale Studium erfordert Disziplin und eine gute Organisation, während das reguläre Studium finanzielle Herausforderungen und Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung der erlernten Theorie mit sich bringen kann.

Letztendlich sollten die Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen werden, um die passende Studienvariante zu wählen.

FAQ

Ist ein duales Studium schwerer als ein normales Studium?

Es lässt sich nicht pauschal sagen, ob ein duales Studium schwerer ist als ein reguläres. Es erfordert jedoch definitiv mehr Disziplin und eine striktere Zeiteinteilung, da man sowohl die berufliche Ausbildung als auch die theoretischen Prüfungen bewältigen muss. Lernvorbereitungen fallen oft in die Arbeitsphasen, wodurch weniger freie Zeit bleibt, um den Lernstoff zu verinnerlichen.

Ist ein duales Studium ein vollwertiges Studium?

Ja, ein duales Studium ist ein vollwertiges Studium. Es wird genauso wie ein reguläres Studium mit einem offiziellen Bachelor- oder Masterabschluss abgeschlossen. Dualstudienabsolventen sind bei Unternehmen besonders gefragt, da sie neben dem akademischen Abschluss auch wertvolle Praxiserfahrung mitbringen.

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