Auslandssemester Schweden: Infos zu Visum, Kosten & Co

Studieren in Schweden ist zwar (noch) nicht ganz so populär wie in wärmeren Ländern wie Spanien, Italien oder Frankreich, dennoch bietet der nordeuropäische Staat exzellente Möglichkeiten. So genießen die Universitäten in Schweden einen hervorragenden Ruf.

Studieren in Schweden ist zudem vergleichsweise unkompliziert: So berechtigen in der Regel alle deutschen Hochschulreifen bzw. Fachhochschulreifen zu einem Studium an einer schwedischen Hochschule.

Lediglich für Studiengänge auf Schwedisch muss vorher noch zusätzlich ein Sprachtest absolviert werden.

Fact Sheet Schweden

• Hauptstadt: Stockholm
• Einwohner: 10,4 Millionen
• Größe: 528.447 Quadratkilometer
• Währung: SEK
• Wechselkurs: 1 Euro entspricht derzeit 11,75 Schwedischen Kronen (Stand: Juli 2023 – bitte beachte, dass der Wechselkurs variiert – checke ihn daher unbedingt immer unmittelbar vor der Reise)
• Amtssprache: Schwedisch
• Semesterstart: Mitte/Ende August (Herbstsemester), Mitte Januar (Sommersemester)

Was spricht für ein Auslandssemester in Schweden?

Für ein Auslandssemester in Schweden spricht so einiges:

• Die Universitäten in Schweden genießen einen hervorragenden Ruf – das macht sich im Lebenslauf super und garantiert ein hohes Bildungslevel.
• Es gibt in Schweden keine Studiengebühren.
• In einem internationalen Ranking, wie gut Nicht-Muttersprachler Englisch können, ist Schweden auf Platz 3. Fast jeder dort spricht es fließend. Es gibt vor Ort also so gut wie keine Sprachbarriere.
• Die meisten Hochschulen bieten Studiengänge komplett in Englisch an.
• Die Schweden gelten als sehr offen und liberal – von dieser Einstellung kannst Du profitieren, sie wird Deine Persönlichkeit positiv beeinflussen.
• Schweden gilt als sehr sicheres Land mit wenig Kriminalität. Du kannst Dich dort also sicher fühlen.
• Die Schweden sind sehr umweltbewusst – Du kannst auch in dem Punkt viel lernen, wenn Du dort einige Zeit verbringst.
• In Schweden wurden alle Studiengänge in Bachelor und Master umgestellt – die Abschlüsse werden also in Deutschland problemlos anerkannt.

Organisation des Auslandssemesters in Schweden

Mit der allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife erfüllst Du bereits die wesentliche Voraussetzung, um in Schweden zu studieren. Universitäten und Hochschulen gibt es im ganzen Land und alle sind auf höchstem Niveau sowie technisch hochmodern ausgestattet.

Zudem gibt es an fast allen Hochschulen Studiengänge komplett in Englisch. Wenn Du kein Schwedisch sprichst, solltest Du Dich übers Internet kundig machen, wo Dein bevorzugter Studiengang auf Englisch angeboten wird.

Manche Hochschulen verlangen einen Sprachnachweis für Englisch, manche auch eine Arbeitsprobe oder einen Aufnahmetest. Bei den besonders beliebten Studiengängen kann es wie in Deutschland sein, dass es einen Numerus Clausus gibt.

Über die genauen Voraussetzungen, die von Uni zu Uni variieren, informierst Du Dich am besten auf der Homepage der jeweiligen Hochschule.

Beachten solltest Du, dass die Bewerbungsfrist in Schweden viel früher als in Deutschland endet –

• für das Sommersemester bis Mitte August (Beginn Mitte Januar!),
• für das Herbstsemester bis Mitte Januar (Beginn Mitte August!).

Stelle Dich hier darauf ein, Dich rechtzeitig zu bewerben und etwas Geduld mitzubringen, bis Du eine Rückmeldung hast.

Bewerben kannst Du Dich über ein zentrales System: www.universityadmissions.se 

Plane am besten schon, einige Wochen vor dem offiziellen Semesterstart einzureisen. So bleibt noch genügend Zeit, um Dich zu akklimatisieren. Zudem bieten die meisten Hochschulen vor Semesterstart Orientierungskurse an, die es lohnt, zu besuchen.

Visum für Studierende in Schweden

Als EU-Bürger benötigst Du für das Studium in Schweden kein Visum. Du musst lediglich einen gültigen Reisepass oder einen Personalausweis dabei haben. Zudem musst Du Dich in den ersten drei Monaten beim nächstgelegenen Migrationsamt registrieren.

Bargeldversorgung in Schweden

In Schweden wird so gut wie kein Bargeld mehr verwendet. Selbst das Brötchen beim Bäcker oder den Kaugummi bezahlt man dort bargeldlos mit

• Karte,
• giropay,
• Apple Pay oder dergleichen.

Das gilt auch für andere alltägliche Dinge des Lebens wie Busfahrkarten oder Zugtickets. Stelle daher vor Deiner Abreise sicher, dass Du die nötigen Tools oder Karten hast, um bargeldlos bezahlen zu können.

Versicherungen für Studierende in Schweden

Wenn Du in Deutschland gesetzlich krankenversichert bist, brauchst Du Dich im Prinzip um nichts mehr kümmern. Dank des Sozialversicherungsabkommens innerhalb der EU kannst Du entsprechende Leistungen bei den Gebietskrankenkassen in Schweden in Anspruch nehmen.

Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest Du Dir bei Deiner Krankenkasse im Vorfeld aber eine Europäische Krankenversicherungskarte, die sogenannte European Health Insurance Card, besorgen.

Bist Du in Deutschland privat krankenversichert, dann gilt das in der Regel auch für Schweden – erkundige Dich aber sicherheitshalber im Vorfeld bei Deiner Krankenkasse.

Möglicherweise musst Du eine Zusatzversicherung bzw. ein Zusatzmodul abschließen, dass Dich auch in Schweden krankenversichert.

Unterkunft finden in Schweden

Ähnlich wie in Deutschland sind die beliebten Metropolen wie Stockholm oder Göteborg teurer – und Unterkünfte dort sind auch schwerer zu bekommen als im ländlichen Raum.

Es gibt aber grundsätzlich in allen Hochschulstädten Studentenwohnheime, in denen Zimmer zwischen 240 und 620 Euro (je nach Größe und Ausstattung) kosten. Dort sind die sogenannten „corridor rooms“ empfehlenswert.

Dabei handelt es sich um einzelne Zimmer mit eigenem Bad, von denen es pro Korridor zwischen 10 und 15 gibt. Alle Zimmerbewohner teilen sich eine gemeinsame Küche.

Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass man schnell Anschluss findet und Bekanntschaften macht. Erkundige Dich an Deiner Uni also unbedingt nach dem nächstgelegenen Studentenwohnheim.

Manche Hochschulen stellen ausländischen Studierenden sogar automatisch eine Unterkunft bereit. Die sogenannten „Nationen“, also Studierendenverbindungen, sind zudem gerne bei der Unterkunftssuche behilflich, falls die Hochschule selbst nichts für Dich parat hat.

Kosten eines Auslandssemesters in Schweden

Die Kosten zum Studieren in Schweden sind im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern eher hoch. Auch wenn es in Schweden keine Studiengebühren gibt, sind die Lebenshaltungskosten an sich doch recht gehoben.

Du solltest mit rund 800 bis 850 Euro pro Monat für Deinen Lebensunterhalt rechnen. Allerdings gibt es auch in Schweden Discount-Supermärkte wie Netto oder Lidl und Second Hand-Fashion ist in Schweden sehr viel beliebter als bei uns.

Finanzierung eines Auslandsstudiums in Schweden

Trotz bescheidenem Lebensstil muss ein Studium in Schweden natürlich finanziert werden. Dafür hast Du verschiedene Möglichkeiten.

Wichtige Info an der Stelle: Ausländische Studierende können in Schweden ohne gesonderte Arbeitserlaubnis einem Nebenjob nachgehen!

Auslands-BAföG

Als Finanzierungsmöglichkeit ist das Auslands-BAföG für Schweden die populärste Wahl. Du kannst damit Dein ganzes Studium in dem skandinavischen Land finanzieren, da für EU-Länder die zeitliche Begrenzung auf ein Jahr nicht gilt.

Beantragen solltest Du das AuslandsBAföG möglichst rechtzeitig, also mindestens acht Wochen vor Abreise nach Schweden. Das kannst Du über die regulären BAföG-Ämter oder über uns als Antragsdienstleister tun.

KfW-Studienkredit

Leider kannst du mit dem KfW-Studienkredit kein komplettes Auslandsstudium finanzieren – das gilt auch für Schweden. Das klappt nur für ein Auslandssemester, mit der Voraussetzung, dass Du während der Zeit weiterhin an Deiner deutschen Hochschule eingeschrieben bist.

Stipendien

Viele Studierende, die nach Schweden gehen, tun das mithilfe eines Stipendiums. Zahlreiche Stipendien kommen, je nach Deiner fachlichen Ausrichtung, dafür infrage. Unter www.daad.de findet sich eine Stipendiendatenbank, die Dir einen Überblick über die Möglichkeiten bietet.

Auch in Schweden gibt es zahlreiche Stipendien, die an ausländische Studierende vergeben werden – erkundige Dich dazu am besten bei Deiner Uni.

Schweden nimmt außerdem am Erasmus Programm teil, sprich, Du kannst Dein Studium daher auch über das europäische Studienförderprogramm (teil-)finanzieren lassen. Es ist das weltweit größte Förderprogramm seiner Art mit den größten Förderetats.

Wahl der Universitäten in Schweden

In Schweden gibt es sowohl reguläre Universitäten als auch sogenannte Högskolor, also Hochschulen. Die Unis dort sind von Form und Angebot her recht vergleichbar mit denen in Deutschland, die Högskolars sind hingegen fachlich spezifischer und warten mit einem kleineren Angebot auf.

Möchtest Du Dich mit Deinem Studium beispielsweise auf einen technischen Bereich spezifizieren, kann es Sinn machen, eine speziell dafür ausgelegte Högskolar zu bevorzugen. Du hast dort ein fachlich differenzierteres Angebot, übersichtlichere örtliche Bedingungen und meist einen persönlicheren Draht zu den Dozenten.

Ansonsten gilt die Universität in Lund als mit die beste in ganz Schweden und ist besonders bei ausländischen Studierenden sehr beliebt. Die Universtität in Stockholm gilt als eines der führenden Zentren für Hochschulbildung und Forschung in ganz Europa und kann daher besonders für forschungsorientierte, wissenschaftliche Studiengänge sehr viel Sinn machen.

Fazit

Mit einem Studium in Schweden kannst Du Dir sicher ein erstklassiges Bildungsniveau verschaffen und damit eine gute Grundlage für Deine spätere berufliche Zukunft. Von dem offenen, liberalen und sehr umweltbewussten Land kannst Du während Deinem Aufenthalt auch abseits des Campus so einiges lernen.

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