Author: Alexander Rodosek
Zuletzt geändert durch Redaktion am: 2. März 2023
Ein Auslandssemester in den USA ist nach wie vor für viele Studierende der ganz große Wunsch. Ein Semester in den USA verbinden viele mit Freiheit und unbegrenzten Möglichkeiten. Ganz so sieht die Realität für deutsche Studierende in den USA natürlich nicht aus. Trotzdem ist ein Aufenthalt in Amerika eine unvergessliche Erfahrung, die Dich im Leben sicher weiterbringt.
Wir zeigen Dir, was Du beachten musst und was Du in Deine Planungen einbeziehen solltest.
Fact Sheet USA
- Hauptstadt: Washington D.C.
- Einwohner: 331 Millionen
- Größe: 9,5 Millionen Quadratkilometer
- Währung: US Dollar
- Wechselkurs: 0,9 Euro entspricht ca 1 US Dollar
- Amtssprache: Englisch
- Semesterstart: September bzw. Januar/Februar
Was spricht für ein Auslandssemester in den USA?
Studieren in Amerika ist und bleibt höchst beliebt. Die Gründe für ein Auslandssemester in den USA können dabei ganz unterschiedlich sein. Du verbesserst in jedem Fall Deine Englischkenntnisse.
Die amerikanischen Hochschulen sind international sehr anerkannt, das macht sich gut in Deiner Vita.
Zudem ist das Studien- und Kursangebot dort schier unerschöpflich. Du wirst dort auch einige Studiengänge oder Kurse finden, die es in Deutschland gar nicht gibt und hast so eine wunderbare Möglichkeit, entsprechend Fachkenntnisse zu vertiefen und Dich gezielt weiter zu spezialisieren.
Der Service an amerikanischen Unis ist um ein Vielfaches besser als bei uns – häufig hast Du
- Uni-eigene Sportanlagen,
- Fitnessstudios mit Pool,
- Restaurantkomplexe,
- Kinos
- und Theater auf dem Campus.
Das amerikanische Lebensgefühl lässt sich dabei sehr gut leben.
Ein Studium in den USA lohnt sich insbesondere dann, wenn Du einen Beruf mit internationaler Ausrichtung anstrebst.
Organisation des USA-Auslandssemesters
Natürlich ist das Auslandsjahr in den USA an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Wer in den USA als Deutscher studieren will, benötigt ein entsprechendes Visum und muss sich im Vorfeld um seine Bleibe kümmern.
Visum für Studierende in den USA
Wer als Deutscher in Amerika studieren will, braucht ein Studentenvisum für die USA, das sogenannte F1 Visum USA.
Um es beantragen zu können, benötigst Du das Certificate of Eligibility, also eine offizielle Genehmigung, die Dir Deine amerikanische Uni in Kooperation mit der Einwanderungsbehörde ausstellt.
Die Genehmigung ist für alle verpflichtend, die an einer US Hochschule studieren oder einen Sprachkurs absolvieren möchten, der länger als drei Monate dauert. Das F1 Visum ist für maximal fünf Jahre gültig.
Du bekommst es beim Konsulat oder der amerikanischen Botschaft.
Beantrage das Visum unbedingt rechtzeitig – rund 6 bis 8 Wochen Bearbeitungszeit solltest Du einplanen.
Bargeldversorgung in den USA
Du kannst in den USA entweder bar in US Dollar bezahlen oder aber mit Kreditkarte, wobei Letzteres zunehmend populärer wird. Es empfiehlt sich unbedingt, für die USA eine Kreditkarte zu haben.
Allerdings kostet es in der Regel Gebühren, wenn Du in den USA Geld mit der Kreditkarte abheben willst. Teilweise sind diese Gebühren sogar sehr hoch.
Manche Banken bieten es allerdings als Service an, dass Du in den USA kostenlos Geld abheben kannst – unter anderem die Norisbank und auch die DKB haben Kreditkarten, mit denen der Gang zur ATM (Geldautomat in den USA) ohne Gebühren funktioniert. Mach Dich dazu im Vorfeld am besten kundig.
Versicherungen für Studierende in den USA
Für Dein Studium in den USA benötigst Du eine gültige Krankenversicherung. Bedenke hier unbedingt, dass Du in den USA nicht automatisch versichert bist und im Krankheitsfall hohe Kosten auf Dich zukommen könnten.
Du musst als Inhaber eines F1-Visums auch nicht verpflichtend krankenversichert sein, allerdings empfehlen wir es Dir dringend, da Du ansonsten mit immensen Kosten konfrontiert sein könntest.
Schließe daher unbedingt vor Abreise eine Auslandskrankenversicherung für Dein Auslandssemester in den USA ab. Viele Krankenversicherungen bieten dafür günstige Studententarife und haben faire Angebote im Köcher.
Unterkunft finden in den USA
Die beliebteste und gängigste Unterkunftsform in den USA ist das Studentenwohnheim. Es gibt zahlreiche Residence Halls und Dormitories, die insbesondere für Studierende, die nur ein Semester in den USA verbringen, günstig und sinnvoll sind, da die Zimmer meist bereits möbliert sind.
Innerhalb dieser Wohneinheiten ist es üblich, in sogenannten Shared Rooms zu wohnen, das Zimmer also mit noch einem weiteren Kommilitonen zu teilen.
Die Zimmer können über die Universitäten angefragt werden – sie werden auch von den Unis vergeben. Du hast also in der Regel keinen Einfluss darauf, mit wem Du auf einem Zimmer landest.
Normalerweise vergeben die Unis Zimmer an einen Amerikaner zusammen mit einem ausländischen Studenten, was Deiner schnelleren Integration dienen soll. Es gibt dabei gemischte und nach Geschlechtern getrennte Wohnheime.
Viele Hochschulen bieten als Alternative dazu auch Apartments an, die teils privat geführt werden und sich auf dem Campusgelände oder direkt in unmittelbarer Nachbarschaft befinden. Auch hier vermittelt die Uni. Diese Wohnvariante ist natürlich etwas teurer.
Die tatsächlichen Kosten von Residence Halls, Dormitories und Apartments variieren stark von Hochschule zu Hochschule, können jedoch bis zu 1100 Dollar im Monat betragen.
Kosten eines Auslandssemesters in den USA
Womit wir bei den Kosten wären: Die USA sind kein günstiges Studienland.
Du musst mit durchschnittlich 6000 Euro Studiengebühren pro Semester rechnen. Gelegentlich werden diese im Rahmen von Austauschprogrammen übernommen.
Die Kosten für die Unterkunft variieren zwischen 600 und 1100 Dollar im Schnitt. Dazu kommen
- Lebenshaltungskosten,
- Kosten für Freizeit
- und Studienmaterialien.
On top musst Du Kosten für den Flug einrechnen, sowie fürs Visum. Dafür kannst Du ungefähr noch einmal mit 1000 Euro insgesamt kalkulieren.
Finanzierung eines Auslandsstudiums in den USA
In den USA studieren ist, wie Du siehst, alles andere als günstig. Wie man das Auslandssemester finanzieren kann, zeigen wir Dir hier.
Auslands-BAföG
Ganz genauso wie Du für Dein Studium in Deutschland BAföG beantragst, funktioniert das auch fürs Auslandsstudium bzw. -semester.
Beachte hierbei allerdings, dass Du höchstens für zwei Semester, also ein Jahr, insgesamt Auslands-BAföG erhalten kannst.
Das Antragsverfahren und die Voraussetzungen fürs Auslands-BAföG in den USA sind überschaubar, Du musst grundsätzlich BAföG-berechtigt sein und kannst beim Auslands-BAföG sogar noch eine etwas höhere Förderung erwarten.
Das kann daher unter Umständen auch dann eine Option für Dich sein, auch wenn Du in Deutschland fürs BAföG abgelehnt wurdest. Grund: Die höheren Kosten, mit denen Du im Ausland konfrontiert bist, könnten Dich für eine BAföG-Unterstützung während Deinem Auslandssemester in den USA qualifizieren.
Die Antragstellung erfolgt auf dem für BAföG üblichen Weg mit Antragsformular und den entsprechenden Nachweisen.
Wir haben zum Thema Auslands-BAföG einen detaillierten Beitrag verfasst, in dem Du alle relevanten Infos nachlesen kannst.
KfW-Studienkredit
Auch ist der KfW-Studienkredit für einen Studienaufenthalt in den USA eine gute Option. Du musst dafür lediglich an der deutschen Hochschule eingeschrieben bleiben, während Du Deinen Auslandsaufenthalt absolvierst und darfst maximal 44 Jahre alt sein. Du kannst hier monatlich mit einer Förderung zwischen 100 und 650 Euro rechnen.
Möglicherweise ist sogar noch eine etwas höhere Förderung drin, da Dir Zuschüsse für Reisekosten und auch länderspezifische Zuschläge gewährt werden können.
Stipendien
Es gibt verschiedene Stipendien für Dein Auslandssemester in den USA.
- Relativ beliebt sind die DAAD Stipendienprogramme, denn sie fördern ein recht breites Portfolio an Auslandssemestern. Der DAAD gilt als weltweit größter Förderer im Austausch von Studierenden und Forschenden.
- Es gibt Kurzzeit– und sogar Jahresstipendien-Förderungen. So kannst Du hierüber möglicherweise sogar ein Vollstipendium für Dein Studium in den USA ergattern.
Erasmus ist für die USA leider nicht möglich, da es ausschließlich den Aufenthalt in europäischen Studienländern fördert.
Ansonsten hast Du allerdings gute Chancen, denn in den USA sind Stipendien sehr viel üblicher als bei uns. Mehr als 80 % aller US-Studis finanzieren ihr Studium über ein Stipendium.
Die amerikanischen Universitäten halten dabei auch diverse Stipendien für Ausländer parat. Man bewirbt sich dafür direkt bei den Hochschulen.
Besonders gute Chancen haben dabei Sportler und Studierende mit sehr guten Noten. Vollstipendien werden hier nicht selten mit bis zu 125.000 Euro dotiert.
Einen Überblick über die US-Stipendien erhältst Du auf speziellen Übersichtspages im Internet. Sportstudenten können sich über www.athletes-usa.de näher informieren.
Wahl der Universitäten in Amerika
Die Anzahl an amerikanischen Universitäten ist ebenso wie die Wahl an Kursen und Fächern schier unbegrenzt. Ein Auslandsaufenthalt in den USA bedeutet also endlose Möglichkeiten. Sicherlich fallen Dir beim Gedanken an US-Unis zuerst die Klassiker wie
- Harvard University,
- Yale University,
- Princeton University
- oder das Dartmouth College ein.
Doch die „Ivy League Schools“, wie die bekannten privaten Eliteuniversitäten auch heißen, sind nur eine kleine Speerspitze des Angebots an Universitäten in Amerika.
Besonders beliebt bei deutschen Studierenden sind in der Regel Auslandssemester in Kalifornien, da die Studiengebühren dort in der Regel niedrig, die Sonnenstunden dafür hoch sind.
Auch Hochschulen in New York oder Massachusetts erfreuen sich hoher Beliebtheit – Letzteres gilt als Bildungszentrum der USA und birgt einige hochdotierte Unis mit sehr gutem internationalen Ruf.
Am besten lässt Du Dich diesbezüglich von Deiner deutschen Hochschule beraten. Da sehr viele deutsche Studierende ihre Auslandsstudienzeit in den USA verbringen, gibt es meist gute Erfahrungswerte.
Fazit
Die USA sind eines der beliebtesten Auslandsziele deutscher Studierender – zurecht, denn es gibt dort viele spannende und oft sehr fachspezifische Studiengänge und Kurse, die man sonst so nirgends auf der Welt findet – eine gute Chance, sich gefragtes Fachwissen anzueignen.
FAQ zum Thema: Auslandssemester in den USA
Wann ist der beste Zeitpunkt für ein Auslandssemester in den USA?
Der beste Zeitpunkt für ein Auslandssemester in den USA ist das zweite Studienjahr. Du hast bereits erste Erfahrungen gesammelt, aber noch genügend Zeit, bis die wichtigen Bachelorprüfungen anstehen.
Welcher US-Staat eignet sich am besten für ein Auslandssemester?
Kalifornien und Massachusetts haben hier sicher aufgrund ihrer Dichte an großen Universitäten und den eher – im Vergleich zum Landesdurchschnitt – geringen Studiengebühren die Nase vorn.
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