Author: Alexander Rodosek
Zuletzt geändert durch Redaktion am: 19. August 2024
7 Möglichkeiten, wie du als Student deine Wohnung finanzieren kannst.
Wer als Studierender Miete zu stemmen hat, hat – das ist die gute Nachricht an der Stelle – verschiedene Möglichkeiten, sich dafür Unterstützung zu holen. Wir zeigen Dir, was es gibt und wie die Voraussetzungen dafür aussehen.
1. Bafög
Seit dem Wintersemester 2024/25 ist der BAföG-Höchstsatz für Studierende auf 992 Euro gestiegen. Ihn in voller Höhe zu bekommen, setzt voraus, dass Du während dem Studium nicht zuhause wohnst und für Dich auch keine Familienversicherung mehr möglich ist.
Wohnst Du hingegen bei den Eltern, liegt der Höchstsatz bei nur 671 Euro. Rein rechnerisch bedeutet das: Wenn Du BAfög beantragst und dabei eine eigene Wohnung hast oder in einer WG wohnst, kannst Du bis zu 320 Euro mehr erwarten als jemand, der zuhause wohnt.
Das gibt Dir auch darüber Aufschluss, in welcher Höhe Du Mietausgaben rechnen solltest bzw kannst.
2. Kindergeld
Zwar wird es, wenn Du fürs Studium in einer eigenen Wohnung lebst, nach wie vor an Deine Eltern ausbezahlt, jedoch sind die für Dich unterhaltspflichtig. Sprich, sie müssen ihren Teil dazu beitragen, dass Du an Deinem Studienort auch wohnen kannst. Dafür kannst Du mit ihnen vereinbaren, dass das Kindergeld an Dich geht, um damit die Miete (teil-)finanzieren zu können. Wie sich das Kindergeld auf das BAföG auswirkt, zeigen wir dir in einem anderen Beitrag
3. Wohngeld
Wenn Du BAföG beziehst, entfällt diese Möglichkeit für Dich leider. Wohngeld steht lediglich Studierenden zu, die keinen Anspruch auf BAföG haben. Es ist eine Sozialleistung, die Bedürftigen zusteht, die aus eigener Kraft keine Miete finanzieren können. Es gibt allerdings Ausnahmen: Wenn du BAföG rein als Darlehen beziehst oder in Deiner WG noch Personen leben, die nicht BAföG-berechtigt sind bzw. kein BAföG beziehen, dann kannst Du trotz BAföG Wohngeld beantragen.
4. KfW Studienkredit
Es gibt speziell für Studenten Darlehen und Studienkredite, die als zusätzliche Finanzquelle für die Mietkosten dienen können. Der KfW-Studienkredit ist hier sicherlich der bekannteste und auch der, den wir empfehlen können. Er ist mit BAföG kombinierbar und die Rückzahlung wird nach Beendigung des Studiums mit einer fairen Karrenzzeit fällig. Vor den zahlreichen eher dubiosen Kreditangeboten, die Studierenden teilweise angeboten werden, raten wir ab: Sie sind oft an unseriöse Bedingungen geknüpft. Hier unbedingt vorsichtig sein! Und wer das Geld nicht hat, Miete zu bezahlen, hat auch das Geld nicht, einen Kredit zu bedienen! Ausnahme ist ein Wohnkredit, den manche Banken rein zum Aufbringen der Mietkaution anbieten. Dafür ist es jedoch auch möglich, eine Privat- oder Bankbürgschaft anstelle der eigentlichen Kaution zu nutzen.
5. Studienfonds
Auch sie können eine gute zusätzliche Finanzquelle darstellen, bedeuten aber natürlich etwas Antragsaufwand. Einer der bekanntesten in ist der der . Dafür bewerben kann sich jeder, und auch in jedem Stadium des Studiums. Studienfonds werden später abhängig vom Einkommen zurückgezahlt.
6. Stipendien
Sie können zusätzlich eine gute Möglichkeit sein, sind aber meist an bestimmte fachliche Ausrichtungen und Engagements gebunden. Ob Du mit einem Stipendium BAföG beziehen kannst, verraten wir Dir in einem separaten Beitrag.
7. Nebenjob
Die meisten Studierenden können ihr Studium nicht ohne Nebenjob finanzieren. Ein Nebenjob ist dabei nicht nur eine wichtige Verdienstmöglichkeit, sondern auch eine ideale Chance, praktische Erfahrung zu sammeln und Kontakte zu knüpfen, insbesondere, wenn die Tätigkeit in einem fach relevanten Bereich ausgeübt wird.
Vorsichtig sein solltest Du allerdings, was die Arbeitsstunden und den Verdienst betrifft: Nur bis zu 20 Arbeitsstunden maximal wird Dein Job auch wirklich als Nebenjob angesehen. Übersteigt Deine Arbeit das Pensum, kann es passieren, dass Du Deinen Studierendenstatus verlierst und der Job als Hauptberuf gewertet wird. Beziehst Du BAföG, liegt Deine Verdienstgrenze bei 538 Euro, ohne dass Du mit Abzügen bei der BAföG-Förderung rechnen musst.
WG, Studentenwohnheim oder eigene Wohnung finanzieren?
Bleibt nun für viele die Frage, welche Unterschiede oder möglicherweise Vorteile es möglicherweise zwischen der Finanzierung einer eigenen Wohnung, einer WG und einem Studentenwohnheim gibt.
Wir wollen Dir dazu einen kurzen Überblick geben.
1. Die eigene Wohnung finanzieren
Beim Umzug in eine eigene Wohnung steht Dir in der Regel, sofern alle anderen Voraussetzungen passen, der BAföG-Höchstsatz in Höhe von 992 Euro zu.
Beziehst Du also eigene vier Wände, musst Du davon komplett Miete und Lebensunterhalt bestreiten, es sei denn, Du verdienst Dir, wie oben beschrieben, etwas dazu. Das ist viel Verantwortung und in vielen deutschen Metropolen kaum zu stemmen. Auch wenn Du in einer eigenen Bude sicherlich am meisten Ruhe fürs Studium findest, solltest Du Dir den Schritt dennoch gut überlegen.
Bedenke dabei auch, dass Du eventuelle Nachzahlungen, was Strom, Heizung etc. betrifft, in dem Fall ganz alleine bewältigen musst.
2. Ein WG-Zimmer finanzieren
Auch in einer WG steht Dir in der Regel der BAföG-Höchstsatz zu. Abgesehen davon, dass Du in einer WG meist mehr Platz hast, wohnt es sich dort günstiger. Miet- und Nebenkosten werden geteilt.
Und es gibt noch einen weiteren Vorteil: Sollte sich in Deiner WG jemand ohne BAföG-Anspruch befinden, könnt ihr zusätzlich Wohngeld beim Amt beantragen. Die Chance, zusätzliche Leistungen in Anspruch zu nehmen, ist gemeinsam also größer.
3. Studentenwohnheim finanzieren
Wenn Du Dich zum Wohnen in einem Studentenwohnheim entscheidest, hast Du ebenfalls theoretisch Anspruch auf den BAföG Höchstsatz.
Was in dem Fall Deine Finanzplanung allerdings deutlich überschaubarer macht, ist die Tatsache, dass Du dort für Dein Zimmer eine monatliche Pauschale bezahlst, in der Nebenkosten bereits mit eingerechnet sind.
Sprich, Du hast keine etwaigen Nachzahlungen zu befürchten. In der Regel ist die Miete in einem Studentenwohnheim zudem sehr viel günstiger als auf dem freien Wohnungsmarkt. Die Wohnungen dort sind zudem oft möbliert, so dass Du keinerlei Kosten für Möbel hast.
FAQ zum Thema: Als Student eine Wohnung finanzieren
Wie viel kostet eine Studentenwohnung?
Mietkosten für eine kleine Studentenwohnung liegen bei durchschnittlich 332 Euro – Nebenkosten sind darin noch nicht eingerechnet, die musst Du on top kalkulieren.
In beliebten Uni-Städten wie München, Hamburg oder Berlin liegen die Mietkosten noch deutlich höher. So kommt es, dass rund zwei Drittel aller Studierenden auf einen Nebenjob angewiesen sind.
Kann ich die Miete als Student absetzen?
Mietkosten kannst Du als Student steuerlich geltend machen. Wenn Du Dich in Deinem ersten Studium befindest, kannst Du bis zu 6000 Euro im Jahr – also im Schnitt bis zu 500 Euro monatlich an Mietkosten – von der Steuer als Sonderausgabe absetzen.
Dazu muss Deine Studentenwohnung Dein offizieller Zweitwohnsitz sein und Du musst noch ein eigentliches Zuhause – beispielsweise das bei Deinen Eltern haben – das Du regelmäßig besuchst.
Befindest Du Dich bereits in Deiner zweiten Ausbildung, kannst Du Mietkosten über die sogenannten Werbungskosten geltend machen.
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